Gabenchef mit Herzblut

Der Baarer Kurt Häfliger ist Gabenchef beim ESAF 2019 Zug. Er hat diese Aufgabe nicht gesucht, ist aber stolz, dass er dieses Amt übernehmen durfte. Eine Herkulesaufgabe, die er als erfahrener Gabenchef mit Herzblut meistert, aber, er hätte nicht gedacht, dass der Aufwand so gross sein würde. «Sicher 10-mal mehr als bei einem Teilverbandsfest», schätzt er. Seit einem Jahr wendet der 60jährige zum Teil bis zu 20 Stunden pro Woche für sein Amt auf.

Ihm ist eine persönliche Begegnung mit den Gabenspendern wichtig. Dafür investiert er viel Zeit und reist in der ganzen Schweiz umher.

«Als ich das Amt übernommen habe, habe ich mir auf die Fahne geschrieben, die Gabenspender persönlich kennenzulernen. Ich bin überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt», erzählt Häfliger.

Und seine Erfahrung zeigt, dass dies sehr geschätzt wird. «Es entstehen immer gute Gespräche und ich lerne viele neue und interessante Leute kenne». Sein Arbeitstätigkeit bei der Firma Amstutz in Eschenbach, wo er als Verkaufsleiter tätig ist, lässt diesen grossen Einsatz zu. «Ich bin viel unterwegs, so lassen sich die Besuche teilweise verbinden». Er habe dies mit seinem Chef abgesprochen, aber natürlich gehen auch Ferientage drauf. Für Besuche, für die er einen ganzen Tag unterwegs ist, nimmt er frei.

Schon früh mit Schwing-Virus infiziert

Kurt Häfliger ist seit seiner Kindheit mit dem Schwingsport verbunden. Im Alter von 12 Jahren stand er das erste Mal im Schwingkeller. Mit 23 Jahren hat er die Schwinghosen an den Nagel gehängt und trat ein paar Jahre später dem Vorstand des Schwingclubs Zug und Umgebung bei, wo er 20 Jahre amtete. Viele Jahre war er OK-Präsident des Baarer Abendschwingens und 1989 war er das erste Mal Mitglied eines Gabenkomitees; beim Innerschweizerischen Schwingfest- und Älplerfest in Baar. Von da an war er an jedem Kantonalschwingfest, welches sein Klub organisierte, Gabenchef. 2009 war Baar wieder Durchführungsort des Innerschweizer-Teilverbandfestes. Nach diesem Grossanlass hat er das Zepter einem Jüngeren übergeben. «Dass ich mal Gabenchef an einem Eidgenössischen Schwingfest sein könnte, hätte ich mir damals nicht träumen lassen», meint der Vater von zwei Söhnen.

Erfahrenes Team

Sein Gabenkomitee setzt sich aus den erfahrenen Gabenchefs der vier Zuger Schwingclubs zusammen sowie Helfern für die administrative Arbeit. Sie haben die Zentralschweiz in Regionen aufgeteilt. «Jeder Gabenchef fragt seine treuen Gabenspender an. So können wir sicherstellen, dass niemand vergessen geht». Die überregionalen Gabenspender übernahm Häfliger.

Das Team ist auf gutem Weg.

«Wir haben bald genug Gaben. Wir mussten den Spendern nicht nachrennen, was natürlich Luxus ist», erzählt er mit einem Lachen.

Viele Anfragen kommen auch über die Website rein. Seit einem Jahr sind sie am Sammeln; nun wird es etwas ruhiger. Bald folgt der nächste Schritt; der Einkauf der Preise.

Kurt Häfliger hat sich umgehört, welche Gaben beliebt sind und herausgefunden, dass an einem Eidgenössischen Schwingfest nicht der Geldwert, sondern viel mehr der Erinnerungswert an vorderster Stelle steht. Dies komme daher, dass die Teilnahme an einem Eidg. Schwingfest für viele Schwinger etwas Einmaliges sei, daher bekommt der Preis einen anderen Stellenwert. Das Komitee versucht nun, möglichst viele Gaben zu beschriften, so dass der Schwinger etwas Bleibendes hat. Nach wie vor sind auch traditionelle Preise sehr beliebt. Das Ziel sei es, einen guten Mix im Gabentempel zu haben.

Ab dem 9. August 2019 werden wir den Gabentempel bestaunen können. An diesem Tag ist Gabentempeleröffnung; die Arbeit von Kurt Häfliger und seinem Team wird aber noch längst nicht vorbei sein.

Funktion eines Gabenchefs:
Der Gabenchef steht dem Gabenkomitee vor. Das Team kontaktiert potenzielle Gabenspender, sucht Gabenspender und kauft die Gaben ein. Der Gabenchef organisiert alles, was es braucht, wenn zum Beispiel der Siegermuni oder andere Lebendpreise einen Auftritt haben wie zum Beispiel bei “Ein Jahr vor dem Fest”. Da brauchte es einen Stall, Personal, Tierarzt und vieles mehr. Vor dem Fest richtet das Gabenkomitee mit Helfern den Gabentempel ein und betreut diesen während den zwei Wochen.

Text und Foto: Brigitte Huwyler