Für die Entsorgung ist gesorgt

Auf dem Parkplatz bei der Feldstrasse, kurz bevor man zur Zug Arena abbiegt, stehen Container und Abfalleimer in allen Farben und Grössen. Hier haben sich Reto Hürlimann und Dominik Iten eingerichtet. Die Beiden sind zusammen für das Ressort Entsorgung des ESAF 2019 Zug zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Festbesucher das Areal an allen drei Tagen im sauberem Zustand antreffen.

«Begonnen hat alles mit der Planung. Wir mussten uns überlegen, welcher Stand wie viele Abfalleimer braucht, welchen Müll es zu trennen gilt und wer wann wo sein muss»,erklärt Dominik Iten. Er ist gelernter Recyclist und arbeitet im Familienunternehmen Gebrüder Iten AG. Auch Reto Hürlimann ist in der Entsorgungsbranche tätig. Er ist der Geschäftsführer von Fretz Kanal Service AG als auch von der R. Hürlimann Transporte AG. «Wir ergänzen uns sehr gut», meint Reto Hürlimann, «während ich vor allem fürs Administrative und die Führung des Teams verantwortlich bin, übernimmt Dominik die Entsorgungsplanung.» Um die ganze Entsorgung zu stemmen, haben sich die Beiden ausserdem mit anderen Entsorgungsfirmen des Kanton Zugs zusammengetan, mit ihren sonstigen Mitbewerbern sozusagen.

«Fürs Fest halten wir alle zusammen, unter dem Motto: Von Zuger für Zuger»,

meint Dominik Iten stolz.

Über die 3 Tage verteilt, rechnen die Beiden mit ungefähr 250 Tonnen Abfall. Dafür haben sie 800 grosse Behälter über das ganze Festgelände verteilt. Ausserdem werden rund 17’000 360L Säcke und 12’000 110 L Säcke gefüllt werden. Um all diesen Abfall abzutransportieren werden rund 1000 Helferschichten besetzt sein, welche von diversen Schichtführer koordiniert werden. Sie haben das ganze Festareal in verschiedene Abschnitte unterteilt, für die je ein Abschnittsleiter zuständig ist. Schichtführer sowie Abschnittsleiter haben Dominik Iten und Reto Hürlimann aus dem eigenen Umfeld rekrutiert. Die 1000 Helferschichten werden von Chrampfern übernommen.

Eine Hauptschicht wird die Reinigung der Zug Arena am Samstag- und Sonntagabend sein. Die grösste Herausforderung wird aber sicher die Grundreinigung in der Nacht: «Wir haben von 3 Uhr bis 6 Uhr morgens Zeit, die Grundordnung wiederherzustellen. Dies ist herausfordernd, weil wir nicht wissen, wie viele Leute dann noch immer vor Ort sein werden und ob wir mit unseren Maschinen durchkommen», erklärt Reto Hürlimann. Aber nicht nur in der Nacht wird entsorgt. Die beiden werden auch untertags ständig unterwegs sein, um dafür zu sorgen, dass die Abfallmengen gar nie zu gross werden.

«Dass es dieses Jahr ein Depotkonzept gibt, hilft uns auch bei der Entsorgung. Wir rechnen mit viel weniger Glasabfall als in anderen Jahren, und dies wird uns die Arbeit sicher vereinfachen. Im Allgemeinen versuchen wir so gut wie möglich den Abfall zu trennen und wo es geht, auch wiederzuverwerten. Alles Brennbare bringen wir zum Beispiel nach Perlen, wo aus der Abfallverbrennung Strom erzeugt wird», erklärt Dominik Iten und Reto Hürlimann ergänzt:

«Von Nachhaltigkeit darf nicht nur gesprochen werden, sie muss auch gelebt werden!»

Die beiden Familienväter sind sehr eng mit dem Schwingsport verbunden. «Ich habe es sogar mal selber mit dem Schwingen versucht, dann aber relativ schnell gemerkt, dass ich nicht die richtige Figur dafür habe», meint Reto Hürlimann lachend. Dem Charme des Sportes ist er trotzdem verfallen: «Schwingen ist wirklich ein cooler Sport. Ich geniesse die Atmosphäre an den Schwingfesten richtig.» Auch Dominik Iten ist regelmässig an Schwingfesten anzutreffen. «Ich besuche rund 10 Schwinganlässe pro Jahr. Von den ganz kleinen Rangschwingen über die Kantonalen in der Innerschweiz bis zum Innerschweizer Schwingfest; ich bin immer dabei. Und auch auf der Rigi, dem Stoos und der Schwägalp habe ich fixe Plätze.» So ist es keine Überraschung, dass sich die Beiden geehrt fühlen, nun am Eidgenössischen in Zug mitzuwirken: «Da kann man auch damit leben, dass man halt mal nicht zusehen kann», meint Reto Hürlimann und ergänzt: «Es gibt aber zwei Momente, in denen ich ganz sicher in der Arena sein will: Beim Einmarsch der Schwinger am Samstagmorgen und natürlich beim Schlussgang.»

Die Vorfreude aufs Fest ist also gross. «Wir haben uns erst vor kurzem mit unserem Team getroffen und alle sind motiviert und freuen sich aufs Fest, und dies obwohl es sich ums Entsorgen handelt», meint Reto Hürlimann lachend. Allgemein wird viel gelacht bei diesem Gespräch. Man merkt den Beiden schnell an, dass sie sich gut verstehen und ihnen die Arbeit Spass macht. Das ESAF 2019 kann kommen!

 

Foto und Text: Séverine Huwyler