Die Jüngste bringt es auf den Plan

Renja Beck sitzt am Pult ihres Büros in Baar. Vor ihr sind zwei Bildschirme platziert; der eine ist riesig, der andere etwas kleiner. Die geöffnete Datei zeigt einen Ausschnitt des grossen Festgeländes, wo im August das ESAF 2019 stattfinden wird. Auf den Planquadraten ist jedes Detail eingezeichnet, sogar die Sonnenschirme hat sie inzwischen platziert.

Renja Beck ist Diplomierte Zeichnerin Fachrichtung Architektur und arbeitet seit sechs Jahren bei Vonplon Architektur AG. Sie hat hier ihre Lehre gemacht und hat vor einem halben Jahr die Ausbildung zur Technikerin Bauplanung an der Höheren Fachschule begonnen. Drei Jahre Ausbildung liegen noch vor ihr.

Die 22-jährige ist die Jüngste im OK. Sie ist Stellvertreterin des Ressortleiters Planung, Mario Vonplon, der ihr Chef ist. Die ersten Pläne, die noch vor der definitiven Vergabe anlässlich der AV in Basel entstanden sind, hat ihr Chef gezeichnet. Damals ging es in erster Linie darum, die Arena zu platzieren und die Platzverhältnisse abzuchecken. Nach der definitiven Vergabe im März 2015 ging es dann ans Eingemachte. Gemeinsam mit dem Bauchef Walter Lötscher, als dessen rechte Hand sie sich bezeichnet, erweiterte sie den Plan, der von Monat zu Monat detailgetreuer wurde. Vom Bauchef kommen die Informationen wie Grösse und Standortangaben. „Es kam auch mal vor, dass ich sagte, dass dies so nicht funktioniert“, erzählt sie. Oder die Abteilung Sicherheit hat ihr Veto eingelegt. „Dann haben wir gemeinsam nach einer machbaren Lösung gesucht“. Sie finde es spannend, aus dem vorhandenen Platz das Optimum herauszuholen, so dass es am Schluss für alle stimmt. Bei ihr laufen die Fäden zusammen. Für die Gestaltung der Festmeile zum Beispiel waren die Inputs und die Erfahrung des Abteilungsleiters Fest, Carlo Bommes gefragt. So entwickelte sich der Plan weiter und das Festgelände nahm immer mehr Gestalt an. Für die Zeichnerin, die in Steinhausen aufgewachsen ist, ist es ein grosser Vorteil, dass sie das Gelände und die Umgebung im Herti gut kennt. Als Fussballerin kennt sie die Umgebung auf und rund um die Fussballplätze gut. „Der Festperimeter ist ja nicht auf einer grünen Wiese. “Beim Zeichnen hat es mir sehr geholfen, dass ich die Umgebung schon gekannt habe. Ich wusste, wo gewisse Hindernisse stehen oder ob es genügend Platz hat“, erklärt sie.

Das Zeichnen des Festgeländeplanes findet sie eine interessante und herausfordernde Aufgabe.

„Die Dimensionen sind viel grösser, als bei meiner sonstigen Arbeit, bei der ich Ausführungspläne zeichne“.

So sind die Masse nicht mm oder cm wie sonst, sondern m und km. Auch sei ein anderes Denken gefordert, vor allem bezüglich Sicherheit.

Im Moment landen nur noch kleine Änderungen auf ihrem Pult. Zurzeit ist sie an der Detailarbeit, wie Sonnenschirme und Festbänke einzeichnen. Sie freut sich, das Festgelände dereinst eins zu eins zu erleben. „Es ist anders als bei einem Haus, bei dem man beim Zeichnen schon weiss wie es aussehen wird, wenn es oben ist“, meint sie.

Einen Bezug zum Schwingen hatte sie bis anhin nicht; so war sie auch noch nie an einem Schwingfest. Dies wird sie nun nachholen und das diesjährige Zuger Kantonalschwingfest in Rotkreuz besuchen. Die Arbeit im OK hat ihr Interesse für den Schwingsport geweckt. Das Eidgenössische wird sie von der Tribüne aus geniessen können, denn dann ist ihre Arbeit getan.

 

Bild und Text: Brigitte Huwyler