Das Eidgenössische in Zug ist auf Kurs

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ESAF 2019 ⋅ Das Organisationskomitee des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Zug präsentierte am Mittwoch neue Sponsoren – und interessante Zahlen. Die härteste Zeit der Vorbereitung steht laut den Verantwortlichen noch bevor.

Exakt zwei Jahre wird es noch dauern, bis das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) in der Stadt Zug stattfindet. Von 23. bis 25. August 2019 werden sich die Athleten im Sägemehl an die Hosen greifen. Genug Zeit also, um die Schwünge zu perfektionieren. Bereits seit über einem Jahr arbeitet das Organisationskomitee um Präsident und SVP-Regierungsrat Heinz Tännler dar­an, den Grossanlass so gut wie nur möglich vorzubereiten.

Einer der wichtigsten Punkte dabei ist – wie so oft – die Finanzierung. Umso mehr freute sich Heinz Tännler, als er zusammen mit seinen OK-Mitarbeitern zwei neue Hauptsponsoren, Königspartner genannt, präsentieren konnte. Zu den bereits bekannten vier – Zuger Kantonalbank, V-Zug, Mobiliar und Feldschlösschen – kommen nun die Migros und das Traditionsunternehmen Aebi aus Burgdorf dazu. Aebi produziert Spezialfahrzeuge für die Kommunal- und Landwirtschaft, beispielsweise Schneeräummaschinen, Motormäher oder Strassenreinigungsfahrzeuge.

Migros zum fünften Mal dabei – und wohl auch mehr

Er sei «stolz», dass man nun diese zwei weiteren Königspartner ins Boot habe holen können, sagte OK-Präsident Tännler am Geschäftssitz des ESAF 2019 in Baar. Grosssponsoren zu finden, sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Mit der Migros etwa habe man länger verhandeln müssen, «das war kein einfacher Lauf», so Tännler. Doch mit dem Detailriesen habe man einen Partner, der für Qualität stehe. «Ich sehe das immer wieder bei den Caterings der Migros.»

Dass diese beim ESAF in Zug präsent sein wird, überrascht nicht. Schon zum fünften Mal in Folge wird dies bei einem Eidgenössischen nämlich der Fall sein. Zum ersten Mal war Migros 2007 in Aarau dabei.

Und laut Tännler wird das ESAF in zwei Jahren auch nicht das letzte Eidgenössische Fest gewesen sein, welches Migros unterstützt. Er wisse, dass die Detailhändlerin weiter dabeibleiben wolle. Eine Migros-Sprecherin sagt auf Anfrage, es habe noch keine Verhandlungen gegeben für das ESAF in fünf Jahren im Baselbiet. Aber es sei klar, dass die Migros langfristig interessiert sei am Schwingsport, dieser sei ein Schwerpunkt bei Sponsoring. Und: Man freue sich bereits jetzt sehr auf das Fest in zwei Jahren.

Ebenfalls nicht zum ersten Mal an einem Eidgenössischen dabei ist Aebi. Die Emmentaler Firma war bereits 2013 Königspartner.

Sponsoringsuche geht weiter

Mit der Präsentation der Königspartner sei die Suche nach Sponsoren aber nicht abgeschlossen, betonte Tännler. Erstens schliesst der OK-Präsident weitere Königspartner nicht aus, es könnten am Ende auch deren acht sein – die Freiheit einer möglichen Erweiterung sei mit allen bisherigen Königspartnern auch vertraglich vereinbart worden. In der Realität sei es allerdings nicht so einfach, einen Grosssponsor an Land zu ziehen. «Stand heute dürfte es bei den sechs bleiben», sagte darum Tännler gestern. Um aber gleich anzufügen: «Wenn aber die fette Taube vorbeifliegt, dann schiessen wir sie natürlich ab.»

Dass die Organisatoren weiter auf Sponsorensuche sind, heisst nicht, dass sie mit der aktuellen finanziellen Situation unzufrieden sind. «Wir wollten bis Ende dieses Jahres zwei Drittel des Sponsorings unter Dach und Fach haben, und das haben wir geschafft», so Tännler. Insgesamt strebe man an, Sponsorengelder in der Höhe von 15 bis 17 Millionen Franken einzunehmen.

Das OK sei mit zahlreichen Unternehmen in Kontakt, der Schwingsport und Zug als Standort seien ein gutes Paket. «Dennoch sind auch das ESAF und der Standort Zug nicht einfach ein Blankocheck. Auch in Zug wächst das Geld nicht auf den Bäumen», so der OK-Präsident. Verglichen mit früheren Anlässen liege man aber sehr gut im Fahrplan, wenn nicht weit voraus. Neben den Königspartnern seien Verträge mit 22 Unternehmen unterschrieben worden. Darunter ist etwa die Personalberatungsfirma Jörg Lienert, welche eine Niederlassung in Zug unterhält.

Arena wird 56000 Plätze haben

Tännler wurde indes nicht müde zu betonen, dass der härteste Teil des Sponsoren­akquise noch bevorstehe. «Der letzte Drittel ist erfahrungsgemäss der schwierigste, deshalb sind wir froh, dass wir so früh starten konnten und uns diese Zeit bis zum Fest eben noch bleibt.»

Gesucht werden aber nicht nur Geldgeber, sondern – nicht minder wichtig – ehrenamtliche Helfer. Beim ESAF Zug heissen diese «Chrampfer». «Wir haben diese Bezeichnung gewählt, weil sie genau das ausdrückt, was gemacht werden muss. 4000 Chrampfer sollen es in zwei Jahren sein. Gesucht werden Vereine, Organisationen oder auch spontane Gruppen mit bestenfalls zehn Personen. Bei der Suche helfen soll der neue Webauftritt, der seit dieser Woche online ist (www.esaf2019.ch). Dort gibt es ein Anmeldeformular, welches einfach abzurufen ist.

Die Verantwortlichen des ESAF 2019 präsentierten aber nicht nur neue Sponsoren und riefen zur Hilfe auf. Sie gaben auch einige Zahlen zum Fest bekannt. So werde die Arena um die 56000 Plätze umfassen. Was die Tickets angeht, werde man schauen, dass ein Kontingent über die Stadt Zug in den öffentlichen Verkauf gelange, doch das müsse noch diskutiert werden. Unabhängig davon ist klar, dass rund 4000 Billette in den Verkauf gelangen werden. Ein Grossteil geht direkt an den Eidgenössischen Schwingerverband.

Quelle: Zuger Zeitung, http://www.zugerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/zug/das-eidgenoessische-ist-auf-kurs;art9648,1088791 von Livio Brandenberg; livio.brandenberg@zugerzeitung.ch